Sonntag, 13. April 2008

tito fickt tita

im gedenken an all die menschen, die in unseren medien, der werbung und wo sonst auch immer schlecht bezahlte arbeit leisten, um für produzenten und sender, denen die qualität immer scheissegaler wird, viel geld zu verdienen.

es ist leider im fiktionalen bereich nicht anders: billig muss es sein! und viel zu teuer wären unnötige gedanken, ob das, was gesendet wird überhaupt sinn macht und der verantwortung der massenmedialen einflussmöglichkeit auch entspricht.

medienmenschen in oberen etagen sind keine bösen verführer, die das volk verdummen wollen, oder sonst irgendwelche ideologischen aufträge in sich verspüren, sondern ganz normale menschen, die geld machen und - was noch viel ermüdender ist - an ihren sesseln kleben wollen. und dabei gibt's eine regel: je billiger die produktion desto höher der gewinn.

das kommando "tito von hardenberg" hat nun polylux gefickt. eine ohnehin schlechte lifestyle-sendung einer zu schlimm (nicht so schlimm wie ihre vertretung katrin bauernfeind, aber schlimm genug) eitlen moderatorin, die mit einem lächeln auf die welt herabsieht, als ob diese stinken würde. aber auch ihre sendung riecht nicht ganz koscher, das hat kommando tito nun gezeigt und ein gefälschte interview in der sendung plaziert. polylux hat es offensichtlich ohne gegenrecherche (kostet!) ausgestrahlt.

hier die stellungnahme von tito und konsorten:



Die Sprecherin des Kommandos "Tito von Hardenberg", Ingrid Hüpenbecker, erklärt: „Wir haben die plumpe Internetrecherche von Polylux zum Anlass genommen, die Legende des Speed-Patienten „Tim“ zu erfinden und zum Drehtermin ein kleines Schauspiel vorzuführen. Erschreckend, wie einfach es ist, selbst gewählte Inhalte in Massenmedien zu platzieren und so gesellschaftliche Wirklichkeit werden zu lassen.“

„Polylux war zwar Ziel der Aktion, steht aber stellvertretend für weite Teile der Medienlandschaft, für die Recherche in erster Linie ein Kostenfaktor darstellt. Zentrale Bereiche des Journalismus werden an unterbezahlte Praktikanten ausgelagert, denen es aufgrund prekärer Arbeitsverhältnisse und des daraus resultierenden Drucks schwer möglich ist, ausreichend Zeit und Ressourcen in ihre Arbeit zu investieren.“

solidarność!
paolo

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